Chobe Nationalpark

Der Chobe Nationalpark wurde 1967, kurz nach der Unabhängigkeit des Landes, zum ersten Nationalpark in Botswana erklärt. Der Chobe Nationalpark wird von vielen als einer der biologisch vielfältigsten Nationalparks Botswanas angesehen. Obwohl der Chobe Nationalpark riesig ist, besuchen Gäste in der Regel zwei Hauptgebiete innerhalb des Parks, die sogenannte Chobe Riverfront, in der Nähe von Kasane und das Savuti Gebiet. Hier befinden sich auch die meisten Safari Camps. Zwar gehören beide Gebiete zum Chobe Nationalpark, sind jedoch sie in Bezug auf Gelände, Zugang und Safaristil sehr kontrastreich. So wirken sie fast wie zwei völlig unterschiedliche Safariparks! Deshalb haben wir sie hier im Anschluss separat beschrieben.

Der Chobe Nationalpark wurde nach dem Chobe-Fluss benannt, der in Angola beginnt, wo er Kuando-Fluss heißt, und sich von dort aus, über Hunderte von Kilometern durch Angola, Namibia und Botswana hindurch schlängelt, bevor er dann zum Chobe-Fluss wird.  Der permanente Chobe-Fluss markiert in der Tat die Nordgrenze des Parks.

Der Chobe Nationalpark ist riesig und erstreckt sich weit nach Süden und Osten in Richtung Okavango Delta. Der Chobe Nationalpark umfasst mehr als 11 700 km² reichhaltiger Ökosysteme, vielfältiger Landschaften und eine fast unvergleichliche Fülle an afrikanischen Wild- und Vogelarten. Der nördliche Teil des Parks bei Kasane, liegt in der Nähe von Simbabwe und Sambia und grenzt unmittelbar an Namibia. Dies macht ihn zu einem beliebten Ziel für Reisende, die auf dem Weg zum oder vom Okavango Delta, den Viktoriafällen oder dem Hwange Nationalpark sind. Der Nachteil dieses bequemen Anschlusses der Chobe Riverfront (Kasane) ist die hohe Anzahl der Besucher. Das Savuti Gebiet ist zwar weniger überlaufen, kann aber trotz allem, im Vergleich zu den exklusiveren und privaten Konzessionen im Okavango Delta, sehr voll sein. 

Der Chobe Nationalpark beherbergt die größte Elefantenpopulation Afrikas und wird daher auch treffend und liebevoll "Land der Riesen" genannt. Einzelne Elefantenherden im Chobe gehen manchmal in die Hunderte! Insgesamt gibt es in Botswana schätzungsweise 130.000 Elefanten, von denen etwa 70.000 im Chobe Nationalpark leben.

Eine Safari im Chobe Nationalpark bietet hervorragende Pirschfahrten sowie Flusskreuzfahrten auf dem Chobe-Fluss in der Gegend um Kasane herum an, und all dies in einer unberührten Umgebung, die besonders für die riesigen Elefanten- und Büffelherden bekannt ist, die in Afrika ihresgleichen suchen. Andere größere Tiere die man im Chobe Nationalpark antrifft sind Kudu, Gnu, Steppenwild, Impala und eine erstaunliche Konzentration von Löwen und Leoparden. Der vom Aussterben bedrohte Wildhund (auch "Painted Dog" genannt, was so viel heisst wie "bemalter Hund") ist ebenfalls in diesem Gebiet heimisch und kann hier manchmal in großen Rudeln angetroffen werden!

Mit seinen mehr als 450 Vogelarten ist der Chobe ein Paradies für Vogelliebhaber. Vogelbeobachter können hier die fünf führenden Vögel Botswanas finden: Kiebitz, Wimpelschwalbe, Afrikanischer Flossenfuß, Rosenkehl-Langschwanz und den Weißrücken-Nachtreiher.

Im Chobe Nationalpark ist es nicht erlaubt, abseits der Straße zu fahren oder Nachtfahrten zu unternehmen. Es gibt nur sehr wenige Safari-Camps im Chobe Nationalpark und nur zwei öffentliche Campingplätze, so dass die meisten Besucher des Parks in Safari-Camps und Hotels außerhalb des Parks übernachten. Dies gilt insbesondere für das Chobe Riverfront Gebiet (Kasane) des Parks.

 

Das Chobe Riverfront (Kasane) Gebiet

Die herausragenden Merkmale dieser Region des Chobe sind der majestätische Chobe-Fluss, der durch das Gebiet fließt und zahlreiche Wildtiere anlockt, sowie die Nähe zum Dorf Kasane - das Eingangstor des Parks ist nur 5 Minuten vom Zentrum Kasanes entfernt! Kasane verfügt auch über einen internationalen Flughafen mit täglichen Linienflügen von Johannesburg und liegt gleich hinter der Grenze zu den Viktoriafällen, in Simbabwe. In Kasane gibt es eine große Anzahl von Lodges, deren Preise wesentlich günstiger sind als in anderen Safari-Gebieten Botswanas, wie dem Okavango Delta oder dem Linyanti - dies gilt insbesondere für die Hochsaison von Juli bis Oktober. Der bequeme Anschluss und die günstigeren Preise machen das Kasane-Gebiet von Chobe sehr beliebt. Der größte Nachteil ist jedoch, dass es vor allem in der Hochsaison sehr voll wird. Nichtsdestotrotz ist es ein Gebiet, das wir zumindest für ein paar Nächte empfehlen, da die Wildbeobachtungen hervorragend sind und die Bootssafaris und Hausbootoptionen sehr einzigartige Erlebnisse bieten.

Die Wildbeobachtungen in der Kasane-Region von Chobe kann das ganze Jahr über gut sein, in den trockenen Wintermonaten von Mai bis Oktober sind sie jedoch spektakulär. An den Ufern des Chobe (Riverfront) stillen riesige Elefanten- und Büffelherden, sowie viele anderes Steppenwild ihren Durst. Oft durchqueren Elefanten den Chobe-Fluss schwimmend von der botswanischen auf die namibische Seite, wo sie tagsüber auf Nahrungssuche gehen und dann am späten Nachmittag zurückkehren.

Pirschfahrten sind eine beliebte Aktivität im Park. Doch eine der besten Möglichkeiten, das Gebiet am Chobe-Fluss zu erkunden und den vielen Besuchern im Park zu entkommen, ist eine Bootssafari oder ein Aufenthalt auf einem Chobe-Hausboot, für zwei oder drei Nächte.

Die Bootssafaris sind ein echtes Highlight im Kasane-Gebiet des Chobe. Dies ist eine der wenigen Gegenden in Afrika, in der Sie vom Boot aus fantastische Tierbeobachtungen und eine atemberaubende Landschaft erleben können!

Der Aufenthalt auf einem Hausboot auf dem Chobe-Fluss ist ein weiteres einzigartiges Erlebnis. Es gibt einfach keine bessere Art und Weise, eine Botswana-Safari zu beginnen oder zu beenden, als mit einem Drink in der Hand den Chobe-Fluss hinunterzufahren und dabei Nilpferde zu beobachten, die sich in den seichten Tümpeln tummeln, oder zuzusehen, wie Krokodile am Ufer ein Sonnenbad nehmen. Die meisten Chobe-Hausboote haben nur vier oder fünf Doppelkabinen (es gibt ein paar Ausnahmen) und sind aufgrund ihrer Exklusivität, im Vergleich zu einigen Lodges, in oder bei Kasane recht teuer. Dennoch sind wir der Meinung, dass die Exklusivität im Chobe ihren Preis wert ist! Die Hausboote fahren unter namibischer Flagge und erfordern daher normalerweise ein oder zwei schnelle und einfache Grenzübertritte nach Namibia. Die Aktivitäten auf den Hausbooten drehen sich um Wildbeobachtungen in kleinen Schnellbooten, Dorfbesuche, Angeln und möglicherweise geführte Wanderungen. Pirschfahrten in den Chobe Nationalpark sind von den Hausbooten aus möglich, kosten aber extra und die meisten Kunden entscheiden sich dafür, sich nur auf die Bootssafaris zu konzentrieren.

Neben den Großwildtieren ist die ständige Wasserquelle des Chobe-Flusses das ganze Jahr über ein Paradies für Vogelbeobachter und zieht Vogelliebhaber aus der ganzen Welt an. Insbesondere die Bootsaktivitäten in den kleinen Schnellbooten bieten fantastische Vogelbeobachtungsmöglichkeiten für begeisterte Vogelbeobachter, da man auf diese Weise ganz nah an die kleinen Piepmätze an den Ufern des Flusses herankommen kann.

 

Das Savuti Gebiet

Das Savuti-Gebiet (auch Savute geschrieben) im Chobe Nationalpark liegt nördlich des Okavango Deltas und ist eines der bekanntesten Großwildgebiete Afrikas. Savuti ist ein Ort voller Zauber und Schönheit und beherbergt eine der größten Konzentrationen von Wildtieren im südlichen Afrika! Dieses Gebiet des Chobe wirkt noch abgelegener und wilder als das Gebiet von Kasane. Es kann sehr trocken und eher wüstenähnlich sein, verglichen mit dem Gebiet am Chobe-Fluss. Die Fahrt von Kasane dorthin dauert etwa 5-6 Stunden und führt über sehr unwegsames Gelände und tiefen Sand, so dass die meisten Gäste mit einem Leichtflugzeug zu den dortigen Lodges fliegen, es sei denn, sie nehmen an einer Selbstfahrer-Safari teil. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl von kleinen Lodges im Savuti-Gebiet. Zwar gibt es ein paar preisgünstigere Möglichkeiten, aber selbst diese sind teurer als die Lodges im Kasane-Gebiet, wobei viele der Lodges preislich mit den Camps im Okavango Delta vergleichbar sind.

Da das Savuti-Gebiet zum Nationalpark gehört, ist es für die Öffentlichkeit, sowie auch für Selbstfahrer und Anbieter mobiler Safaris zugänglich. Das bedeutet, dass es zu bestimmten Zeiten des Jahres sehr voll werden kann. Auch Geländefahrten, Wandersafaris und Nachtfahrten sind im Savuti nicht erlaubt. Obwohl das Savuti-Gebiet spektakulär ist, empfehlen wir es aufgrund der höheren Preise und der mangelnden Exklusivität nicht so sehr für Flugsafaris wie die Camps in den exklusiveren privaten Konzessionen im Okavango Delta oder im Linyanti. Es ist jedoch ein fantastisches Gebiet, das man für Selbstfahrer- oder mobile Campingsafaris berücksichtigen sollte.

Eine wenig bekannte Besonderheit von Savuti ist die erstaunliche Sammlung von Felszeichnungen der San-Buschmänner, die in den Gubatsaa Hills zu finden sind. Die jüngsten Malereien stammen vermutlich aus der Zeit um 1810. Obwohl die Malereien alle in einem ähnlichen Stil gehalten und mit rotem Ocker umrandet sind, scheinen sie von verschiedenen Gruppen von Menschen geschaffen worden zu sein. Auf den Gemälden sind unter anderem Eland, Giraffen, Elefanten, Gemsbock und Hyäne abgebildet, wobei die neueren Bilder die älteren, verblassten Bereiche überlagern.

Savuti ist außerdem für seinen geheimnisvollen und faszinierenden Savuti-Kanal bekannt. Dieser Kanal verläuft auf einer Strecke von etwa 100 Kilometern vom Chobe-Fluss durch eine Lücke im Flussbett bis zur Mababe-Senke. Mit einem Gefälle von nur etwa 18 Metern führt der Savuti-Kanal Wasser vom Chobe nach Mababe und bildet dort, wo er in die Mababe-Senke mündet, einen kleinen Sumpf. Der Savuti-Kanal, der zu Livingstones Zeiten noch Wasser führte, trocknete im Jahr 1880 aus und blieb danach etwa 70 Jahre lang trocken. Erst 1957 wurde der Savuti-Kanal wieder überflutet, trocknete danach jedoch wieder aus, und überflutete dann abermals 25 Jahre später!

Der Savuti ist vor allem für seine Raubtiere und sein einzigartiges Wildtierphänomen berühmt, wie z. B. die Elefanten jagenden Löwen und die Fische fressenden Leoparden - auch wenn Sie das bei Ihrem Besuch vielleicht nicht erleben werden!

 

Alles in allem, haben Gäste, die den Chobe Nationalpark besuchen, reichlich Gelegenheit für spektakuläre Wildbeobachtungen, einzigartige Safari-Aktivitäten, exquisite Vogelbeobachtungen und sensationelle afrikanische Sonnenuntergänge. Da der Park nicht die gleiche Exklusivität und Privatsphäre bietet wie andere Regionen in Botswana, wägen wir immer sorgfältig ab und besprechen mit unseren Gästen, wie ein Besuch im Chobe für sie am besten geeignet ist.