Hwange Nationalpark

Der Hwange Nationalpark ist mit knapp 15.000 kmder größte Nationalpark in Simbabwe. Der Park liegt im Westen des Landes in den Ausläufern der Kalahari, an der Grenze zu Botswana, 200 km nordwestlich der Stadt Bulawayo. Der Hwange Nationalpark zeichnet sich durch eine dichte Tierpopulation aus und gehört zu den bedeutendsten Naturschutzgebieten des Landes.

Das Gebiet soll schon im 19. Jahrhundert als Jagdgebiet für den König Mzilikazi gedient haben. Bereits im Jahr 1928 wurde es als Wildtierreservat von der britischen Kolonialverwaltung unter Naturschutz gestellt. 1930 erhielt das Gebiet den Status eines Nationalparks. Benannt ist der Nationalpark nach einem lokalen Stammesführer. Der Nationalpark liegt im Übergangsbereich von der Kalahariwüste im Südwesten zu den feuchteren Savannen im Nordosten. Die Höhenlage reicht von 938 Meter bis 1152 Meter, was bedeutet, daß es im Winter sehr kalt werden kann.

Etwa zwei Drittel des Gebiets bestehen aus Sandböden, mit trockenen Dünen und Flusstälern im Südwesten. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt etwa 655 mm, wobei die Niederschlagsmenge im Südwesten tendenziell geringer ist. Der Regen fällt hauptsächlich in den Monaten November bis März und verdampft schnell. Das Wasser ist oft nur von kurzer Dauer, da es schnell verdunstet und Salzpfannen bildet. Die heißesten Temperaturen herrschen kurz vor der Regenzeit im Oktober. Juni und Juli sind die kältesten Monate mit Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt. Die Vegetation ändert sich mit den Niederschlägen vom trockenen Südwesten zum dichter bewaldeten Nordosten.

Der Hwange Nationalpark weist große Populationen von Elefanten, Büffeln, Giraffen, Steppenzebras, Flusspferden, Wüstenwarzenschweinen und außerdem eine große Anzahl an Antilopen, darunter Gnus, Große Kudus, Impalas und Rappenantilopen vor. Weitere vorhandene Säugetiere sind Löwen, Leoparden, Geparden, Afrikanische Wildhunde und zwei Hyänen-Arten. Die Vielfältigkeit der Vogelarten ist abhängig von der Jahreszeit. Während der Trockenzeit kann man Vögel wie Prachtfinken, Girlitze, Tauben, Halsband Franklin, Perlhühner, Flughühner und Stare sichten. In der Regenzeit dagegen sieht man Kuckucke, Schwalben, Segler, Fliegenschnäpper, Nachtschwalben, Nilgänse, Rotschnabel Enten und Höckerglanzgänse. Von den einheimischen Greifvogelarten sind Gaukler, Ohrengeier, Bengal Geier, Wollkopfgeier und Kapgeier vertreten.

Insbesondere die Elefantenherden stellen einen bedeutenden Teil der Tierwelt des Parks dar. Ihre Population hat im Laufe der Jahre stetig zugenommen, wobei ihre derzeitige Anzahl auf 30.000 bis 40.000 Elefanten geschätzt wird. Elefanten in dieser Dichte anzutreffen ist sicherlich ein spektakuläres Erlebnis, jedoch darf man dabei nicht die Tatsache vergessen, daß diese Dickhäuter der Vegetation im Park auch einen enormen Schaden zugefügt haben.

Um den Tierbestand in der Trockenzeit zu erhalten, wurden 62 künstliche Wasserquellen gebohrt. Trotzdem vermittelt der Hwange Nationalpark insgesamt ein unberührtes und natürliches Gefühl.